die kirche liegt fast versteckt hinter großen bäumen auf einem großen freien gelände. auf dem freien gelände versammelten sich nach und nach die gauchos, die ihren pferden und sich selbst den sonntagsstaat angelegt hatten. am wegrand wurden stände aufgebaut, es gab empanadas, andenken und geschenke, getränke, choripan und asado.
als anne und ich eintrafen, hatte die messe in der kirche schon begonnen. sie wurde über große lautsprecher nach draußen übertragen. viele fanden in der kleinen kapelle keinen platz und versammelten sich vor der kirche. etwas später kam der pfarrer heraus und kündigte den weiteren ablauf an.
in einer prozession trugen gemeindemitglieder die statue des heiligen josef und eine kleinere statue der mutter gottes über den großen platz in die kirche. nachdem die statuen mit vielen gesängen und gebeten sicher in der kirche abgesetzt waren, kamen die gauchos zu ihrem auftritt. es wurde aufstellung genommen, fahnen und fähnchen wurden an die reiter verteilt. der erste reiter jeder gruppe trug das vereinswappen, jeder verein wurde angekündigt, begrüßt und beklatscht. anfangs langsam und im gänsemarsch rechts an der kirche vorbei, später in kleinen gruppen und schnellerem tempo wurde die kirche im großen bogen dreimal von den gauchos umrundet.
anschließend wurde wieder die kirche aufgesucht und die statuen unter gebeten und danksagungen von allen angefaßt und liebkost, viele kamen mit tränen der rührung heraus.
der pfarrer dankte allen und kündigte musik an, die vor der kirche dargeboten wurde.
die gauchos suchten ihre familienmitglieder zusammen und begaben sich zum wohlverdienten essen und trinken...
die "capilla san josé" ist im jahr 1670 erbaut, einige gemälde in der kirche befinden sich im originalzustand und wurden nicht restauriert. gut sichtbar an großen löchern und farbabblätterungen. das innere ist in warmen rot- und brauntönen gehalten, die balken sind mit sehr schönen verzierungen bemalt.
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