mein nest in tanti - fruehling - der "ziegenboeckchenbart" in voller bluete

Montag, 16. Mai 2011

ein foto aus der tageszeitung "clarin" mit cristina, die ein t-shirt mit dem aufdruck "carne para todos" (fleisch für alle) hält. mit diesem t-shirt durften sich die fleischverteiler und helfer schmücken.

am wochenende fiel mir ein artikel in der zeitung ins auge: "fleisch für alle!" - im fleischland argentinien ist das fleisch für sehr viele unerschwinglich geworden. im jahr 2008 gab es große differenzen zwischen der landwirtschaft und der regierung, die bis heute nicht beiglegt sind. der lukrative fleischexport wurde stark gedrosselt, also wurde mehr soja angebaut, die weideflächen verschwanden. die folge sind weniger rinder und preissteigerungen ohne ende.
nun gibt es seit wochen immer mal wieder eine aktion wie "fisch für alle" zu ostern, der fischpreis stieg vor den sommerferien astronomisch, "schnitzel für alle" vor ein paar wochen, und nun ist das fleisch für alle erschwinglich - sagt königin cris ;)
"...für alle" bedeutet nämlich buenos aires - und auch nur in ganz bestimmten märkten, und auch nur ca. 0,15 % des fleischkonsums wird damit gedeckt.
anfang des jahres überraschte königin cristina ihre untertanen mit der aussage, daß schweinefleisch doch sooo gesund sei. tatsächlich wird immer mehr schweinefleisch angeboten, vor ein paar jahren noch die absolute ausnahme. aber es ist billiger, genauso wie hähnchenfleisch. die hähnchenproduktion wurde im letzten jahr sehr stark ausgebaut. -
und was essen wir? rindfleisch! seit ich hier bin, mache ich einen ganz großen bogen um schweinefleisch, noch können wir uns das sonntägliche asado leisten :)
übrigens gab es am samstag in cordoba-stadt das subventionierte fleisch:  23.000 kilo standen zum verkauf, und ab 4 uhr morgens standen die leute schlange. ab 14 uhr wurden keine nummern (zum anstehen) mehr ausgegeben. eine zeitung schreibt: "wenn man bedenkt, daß in cordoba täglich 450.000 kilo fleisch konsumiert werden, sind wir mit 23.000 kilo noch sehr weit vom slogan "fleisch für alle" entfernt!"

3 Kommentare:

  1. Ach Antje , DAS kommt mir alles so bekannt vor ...

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  2. Liegt es wirklich nur an den schwindenden Weideflächen, oder wird der devisenbringende Export massivst gepusht?
    Beste Grüsse!

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  3. @ regina, ja das glaube ich daß du sowas kennst!

    @ vallartina, natürlich gibt es mehr gründe dafür. ein (mit cris) befreundeter fleischproduzent darf exportieren, wahrscheinlich gibt es mehr von der sorte. und die nicht exportieren dürfen, wollen halt auch nicht weniger verdienen und verkaufen das fleisch so teuer. aber der massive sojaanbau ist wirklich der grund für viel weniger weidefläche. hinzu kommen immer längere dürrezeiten, im letzten jahr sind viele tausende rinder verhungert!

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fotos von san josé am 19.03.2010