mein-nest-in-tanti

das jahr hat gut angefangen - teilweise.
seit fast 60 jahren gab es keine so lange hitzeperiode mit temperaturen über 33 grad, teilweise über 40 grad. die rote alarmstufe wurde für einige tage ausgerufen, es gab viele gewitter und starke regenfälle und natürlich jede menge stromausfälle. ventilatoren, klimaanlagen, kühl- und gefriergeräte laufen auf hochtouren und belasten die stromnetze, die immer nur dürftig repariert werden, jedoch nicht den anforderungen angepaßt werden.
in rosario und buenos aires gab es in der größten hitze stromausfälle bis zu 9 stunden. asphalt und gebäude speichern die hitze, so daß es auch nachts keine entspannung gab. die leute haben einfach nur gelitten! verkehrschaos durch ampelausfall gehörte auch dazu.
da haben wir es gut, die wir nicht in der stadt wohnen. im ersten jahr in tanti habe ich mich oft gewundert, warum alle leute es so toll fanden, daß wir viele schattenspendende bäume am haus haben - nun weiß ich warum!

noch eine weniger gute nachricht ist wieder mal oder immer noch das fehlende geld, in scheinen und in münzen! immer wieder bilden sich schlangen vor den banken und geldautomaten.

im ort la plata haben die stadtangestellten darum gebeten, vor 15 h ihren arbeitsplatz verlassen zu dürfen, damit sie noch in die bank gehen konnten, um ihr gehalt abzuheben. in einigen fällen wurde das gehalt nur zum teil ausgezahlt - wegen fehlender scheine.
die busse und bahnen in den großen städten haben teilweise keine fahrgäste mitgenommen, weil die kein kleingeld hatten und die fahrer nicht wechseln können. inzwischen werden die fahrgäste mitunter kostenlos gefahren...
wenn wir im geschäft mit kleingeld bezahlen, werden wir hochgelobt. anstelle von cent gibt es bonbons zurück. das ist schon lange der fall, aber momentan hat sich die situation verschärft.

die gute nachricht: wir haben das haus voller gäste! ich koche weiter pflaumenmarmelade, die pflaumen nehmen einfach kein ende!