mein nest in tanti - fruehling - der "ziegenboeckchenbart" in voller bluete

Montag, 14. März 2011

gestern am sonntag sind anne und ich richtung cruz de fatima gewandert, ganz in der nähe im valle verde (grünen tal) fand eine jineteada statt. das ist eine vorführung der gauchos, wie geschickt sie im reiten, zureiten,  einfangen von kühen und mehr sind.
wir kamen während der mittagspause dort an und sahen, wie die kinder auf dem großen platz fußball spielten, die großen sich mit choripan, empanadas, gegrilltem fleisch und getränken versorgten.

mit einer glocke wurde die 2. runde eingeläutet. wir leben ja in einer gegend, in der die gauchos allgegenwärtig sind und nicht nur zur zierde durch die gegend reiten. in der 1. runde wurden kühe eingefangen. nun kamen die nachwuchs-gauchos dran und zeigten ihr können.

kleinwüchsige pferde wurden mit verbundenen augen an den "palo" (pfahl) geführt und dort festgebunden. drei bis fünf männer brauchten ihre ganze kraft, um das pferdchen an die richtige stelle zu bewegen. dann wurde der kleine reiter auf´s pferd ohne sattel gesetzt, mit einer hand mußte er sich an einem knauf festhalten, der knauf steckte in einem gurt, in der anderen hielt er die peitsche. auf ein zeichen wurde die augenbinde mit einem ruck vom pferd gezogen, es bekam einen ordentlichen klapps und los ging es.

flankiert von zwei großen gauchos mußte sich der kleine kerl 25 sekunden auf dem pferd halten, welches mit der peitsche ordentlich angetrieben wurde und versuchte, den reiter los zu werden. die reiter auf beiden seiten nahmen nach der abgelaufenen zeit den kleinen gaucho vom pferd - wenn der nicht vorher schon den boden erreicht hatte.
wir konnten 5 jungen von ca. 10 - 12 jahren bewundern, nur einer schaffte es, die ganze zeit auf dem pferd zu bleiben. bei diesen vorführungen gibt es immer wieder böse unfälle. knochenbrüche sind keine seltenheit, und auch wir sahen einen jungen, der nach dem abwurf nicht wieder aufstand und ärztlich versorgt werden mußte.

 
eine besonderheit sind die payadores, das sind sänger mit gitarre, die das geschehen in einem immer gleichbleibenden singsang kommentieren. oben auf der bühne links im bild sind zwei "kommentatoren", die die zuschauer über die reiter informierten, name, herkunft, alter usw. und dann auch den verlauf des geschehens mit gitarrenbegleitung erzählten.
ich bewundere immer wieder die gehäkelten kopfbedeckungen der gauchos. für mich sah es anfangs urkomisch aus, aber das gehört zur ausstattung der gauchos. genauso wie die wunderschönen und manchmal auch sehr kostbaren gürtel. viele gauchos haben ein riesenmesser im gürtel stecken, das sieht ziemlich furchterregend aus.

2 Kommentare:

  1. Scheinbar ist bei Euch eine jineteada noch richtig wie Volksfest. Hier in Mexico ist die "charrería" ein bisschen "abgehoben". Kann mir gut vorstellen, dass dies ein schöner Sonntag war.
    Gruss aus Mexico

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  2. o ja, war wunderschön! in der nähe gibt es auch eine sehr große "doma", die ist sehr "abgehoben" ;)

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fotos von san josé am 19.03.2010